Konstruktion von Kunststoffbauteilen

In den letzten Jahrzehnten wachsen stetig die Bedeutung und das Ausmaß der Nutzung von Kunststoffen, durch die Metalle weithin ersetzt werden können, was vor allem auf ihre äußerst geringe Dichte und die guten Festigkeitseigenschaften zurückzuführen ist. Es handelt sich um Werkstoffe, deren Eigenschaften sich durch diverse Additive und Füllstoffe hervorragend modifizieren lassen, wodurch Nachteile
wie etwa die Temperatur- und Zeitabhängigkeit der mechanischen Eigenschaften, die geringe Temperaturbeständigkeit oder Brennbarkeit unterdrückt werden können. Diese Variabilität der Eigenschaften von Kunststoffen und ihrer Verbundwerkstoffe machen sie zu einer wahrhaft einmaligen Werkstoffgruppe, die einen besonderen Konstruktionsansatz in Bezug auf die Verarbeitungstechnologie, die geforderte Genauigkeit des Bauteils, seine Wiederverwertbarkeit, die Prozessautomatisierung u.
ä. erfordern. Kunststoffkonstrukteure können sich nicht nur auf die Erfahrungen verlassen, die sie beim Entwurf von Metallprodukten gesammelt haben, sondern müssen eine ganze Reihe von weiteren Aspekte einbeziehen, die erheblichen Einfluss auf die Endeigenschaften und das Endverhalten der Kunststoffteile
(Viskoelastizität, Eigenspannung u. ä.) ausüben. In Anbetracht der Fülle an Technologien, die für die Kunststoffverarbeitung Verwendung finden – und jede davon stellt ihre ganz eigenen Ansprüche an die Endkonstruktion des Bauteils – ist es beim Umfang dieser Skripten nicht möglich, sämtliche Aspekte und
Konstruktionsvarianten anzuführen. Aus diesem Grund widmet sich der Inhalt der Lehrskripten vor allen Dingen den Konstruktionsansätzen, die man sich beim Entwurf von mit Spritzgusstechnik hergestellten Bauteilen zunutze machen kann, die zu den meistangewendeten Technologien der Kunststoffverarbeitung gehören.